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Spenden zurückgegeben und umgewidmet

Nachricht 06. Oktober 2022
Foto: Marc Blessing

Wie geht es weiter mit dem Reformationsfenster?

Am 3. März 2022, in seiner ersten Sitzung nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine, hatte der Kirchenvorstand der Marktkirchengemeinde beschlossen, den Einbau des Reformationsfensters von Markus Lüpertz auszusetzen. Die durch Gerhard Schröder vermittelten Spenden, mit denen seit 2017 die Fertigung des Fensters finanziert wurde, sollten rückabgewickelt werden.

Hierfür wurde in den darauffolgenden Wochen Kontakt zu den Spendern – etwa ein Dutzend Firmen, Verbänden und Einzelpersonen – aufgenommen, um mit ihnen über eine Rückgabe oder Umwidmung der Spenden zu sprechen. Vorgeschlagen wurde den Spendern der Einsatz des Geldes in der Ukraine-Hilfe der Marktkirche. Bis auf einen Spender waren alle damit einverstanden. So wurde ein Betrag von 15.000 Euro zurückgezahlt, die übrigen rund 120.000 Euro stehen der Marktkirchengemeinde seitdem für die Ukraine-Hilfe zur Verfügung.

Ein Arbeitskreis mit dem Kirchenvorstandsvorsitzenden Martin Germeroth und Pastor Marc Blessing hat in Kooperation mit dem Ukrainischen Verein in Niedersachsen e.V. und dem Diakonischen Werk Hannover mehrere Projekte für die Unterstützung ukrainischer Geflüchteter in Hannover entwickelt, darunter Deutschkurse für ältere Geflüchtete im Gemeindehaus der Kreuzkirche, den Mittagstisch für aus der Ukraine Geflüchtete an der Mensa der Uni Hannover sowie eine Unterstützung für die psychologische Begleitung traumatisierter Kriegsflüchtlinge. „Wir wollen das Geld nicht einfach unter die Leute bringen, sondern sinnvolle und nachhaltige Projekte unterstützen“, betont Martin Germeroth. Ein bereits angedachtes längerfristiges Projekt ist die Einrichtung einer Notunterkunft für geflüchtete Frauen mit ihren Kindern in einem Gebäude der Marktkirchengemeinde in Kleefeld.

Die wichtige Botschaft dabei ist: „Das Reformationsfenster ist nicht mehr mittels Spenden finanziert, die mit Gerhard Schröder in Verbindung stehen“, so Martin Germeroth. „Diese Spenden setzen wir wirksam in der Hilfe für die geflüchteten Opfer des Ukraine-Krieges ein.“ Die Zukunft wird zeigen, wie wir als Gemeinde die Finanzierung des Fensters (das ja bereits gefertigt und bezahlt wurde und nun in der Glasbauwerkstatt Derix in Taunusstein eingelagert ist) bewältigen können.

Dr. Swantje Köhnecke
Stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands