
In der Nacht auf Montag, 5. Mai, wurden an der Marktkirche in Hannover Graffitis angebracht – möglicherweise im Zusammenhang mit dem kürzlich zu Ende gegangenen Kirchentag.
Der Staatsschutz hat Ermittlungen wegen der Beschädigungen an der Marktkirche aufgenommen. Pastor Marc Blessing äußerte den Verdacht, dass die Aktion eine Reaktion auf das am Sonntag beendete kirchliche Großereignis in Hannover darstellen könnte. Unter anderem ist das Wort „Bigotterie“ auf die denkmalgeschützte Kirchenfassade gesprüht worden. „Dieser Begriff steht für Engstirnigkeit im Glauben – ein Vorwurf, der nach den offenen und vielschichtigen Diskussionen auf dem Kirchentag kaum zutrifft“, sagte Blessing am Mittwoch bei einer Besichtigung der Schäden gemeinsam mit Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Zusätzlich zu den Graffitis wurde auch eine Fensterscheibe durch einen Steinwurf beschädigt. Oberbürgermeister Onay äußerte klare Kritik an der Tat: „Wir werden nicht dulden, dass sich Hass und Gewalt auf diese Weise in unserer Stadt ausbreiten“, betonte Onay. Die positiven Eindrücke und das Gemeinschaftsgefühl, die der Kirchentag hinterlassen habe, gelte es zu bewahren und zu schützen, sagte er weiter. Die Polizei Hannover schließt einen politischen Hintergrund nicht aus. Hinweise auf mögliche Täter liegen bislang jedoch nicht vor.