Foto: Jens Schulze

Kunst an der Kirche: Das Triptychon am Turm kommt

Nachricht 10. Januar 2025
Grafik: Sebastian Peetz

Marktkirche löst Versprechen ein

Kunst verbindet: Die Marktkirche Hannover zeigt 2025, dass Visionen Bestand haben, selbst wenn der Titel der Kulturhauptstadt nach anderswo vergeben wurde, und setzt ein Zeichen für die Verbindung von Religion, Kultur und Wissenschaft.

Hannover zeigt 2025, dass Visionen weit über den Titel der Kulturhauptstadt Europas hinausreichen können. Trotz der Vergabe des Titels an eine andere Stadt bleibt die Marktkirche ihren geplanten Zielen treu und realisiert ein zentrales Projekt der damaligen Bewerbung: 

"Religionen funktionieren immer auch über Abgrenzungen zu anderen Religionen. Umso bemerkenswerter ist es, dass 2025 die evangelischen City-Kirchen ihre Häuser der Kunst öffnen. In einer beispiellosen Aktion werden alle evangelischen Kirchen in Hannovers Innenstadt ihre Gebäude der Kulturhauptstadt zur Verfügung stellen. Und zwar das ganze Jahr.« BidBook, Landeshauptstadt Hannover, 2020

An der Marktkirche entsteht ein monumentales Triptychon, das den lebendigen Diskurs zwischen Schöpfung, Glauben und wissenschaftlicher Gegenwart aufgreift. Auf beeindruckenden 1.200 Quadratmetern entfaltet der Künstler Sebastian Peetz mit den Werken Leben Jesu, Paradies und Exitus Genesis eine visuelle Sprache, die Brücken schlägt: zwischen Religion und Naturwissenschaft, Vergangenheit und Zukunft, Kirche und Stadtgesellschaft. Das Kunstwerk ist nicht nur ein Ausdruck von Beständigkeit, sondern auch ein Beleg dafür, dass Kirche und Religion lebendig sind und sich immer wieder neu definieren – im Dialog mit ihrer Zeit.

Ein Ort für Dialog und Begegnung
Die Marktkirche, zentraler Ort Hannovers, wird mit dem Triptychon zu einer Plattform, die Kunst, Kultur und Glauben vereint. Sie zeigt, dass Kirche nicht nur ein historischer Raum ist, sondern ein lebendiger Akteur im gesellschaftlichen und kulturellen Diskurs.

Das Projekt knüpft an die Bewerbung Hannovers zur Kulturhauptstadt Europas an und unterstreicht, dass Visionen Bestand haben – unabhängig von Titeln oder Auszeichnungen. Die Werke von Sebastian Peetz schaffen einen Raum für Reflexion und Austausch, der weit über religiöse Grenzen hinausgeht und die Verbindung von Glauben, Schöpfung und Zukunft neu denkt.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag 
Parallel zu diesem Kunstprojekt wird Hannover 2025 Gastgeber des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentags sein. Über fünf Tage hinweg wird die Stadt zum Treffpunkt von mehr als 100.000 Gästen aus aller Welt, die den interreligiösen und interdisziplinären Ansatz des Kirchentags mit Leben füllen. Die Marktkirche, zentraler Veranstaltungsort, bietet mit dem Triptychon einen künstlerischen Höhepunkt, der den Geist des Kirchentags aufgreift und vertieft.

„Das Triptychon an der Marktkirche ist ein lebendiges Symbol dafür, dass Kunst, Religion und Wissenschaft nicht getrennt voneinander existieren, sondern sich gegenseitig befragen und inspirieren“, sagt Marc Blessing, Pastor an der Marktkirche. „Es zeigt, wie sich Kirche in ihrer Zeit bewegt und den Diskurs mit der Gesellschaft immer wieder neu sucht.“

Ein Kunstwerk für die Stadt und ihre Menschen
Das monumentale Triptychon steht nicht nur für den Diskurs innerhalb der Kirche, sondern auch für die Verbindung zur Stadtgesellschaft. Es lädt alle Menschen ein – unabhängig von Glauben, Herkunft oder Lebenswelt –, den Raum der Marktkirche zu betreten und in den Dialog zu treten. Es ist ein Werk, das Fragen stellt, neue Perspektiven eröffnet und die Rolle der Kirche als lebendigen Teil der Stadt sichtbar macht.

 

Die Marktkirche dankt ihren Förderinnen VGH, Sparkasse und DIAKOVERE, die als Sponsoren die Umsetzung ermöglichten.