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Zwillingskerzen für Marktkirche und St. Clemens

Nachricht 09. April 2025
Pastor Marc Blessing und Propst Wolfgang Semmet mit den Zwillingskerzen | Foto: pka/Wala

Jesus lebt!

Zwillingsosterkerzen werden in der Marktkirche und in der Basilika St. Clemens leuchten

 In der Osternacht werden sie wieder erstmals entzündet: die Zwillingskerzen in der evangelisch-lutherischen Marktkirche und der katholischen Basilika St. Clemens.: die Zwillingskerzen, in der evangelisch-lutherischen Marktkirche und der katholischen Basilika St. Clemens. „Mit den Kerzen bauen wir eine Gebetsbrücke zwischen unseren beiden Kirchen“, sagt Wolfgang Semmet, Propst an St. Clemens und Regionaldechant der Katholischen Kirche in der Region Hannover. 2009 hat erstmals der damalige katholische Propst Martin Tenge die Zwillings-Osterkerzen anfertigen lassen und sie überreicht. „Sie sind nicht nur ein Zeichen für die besondere Verbundenheit der beiden christlichen Hauptkirchen in Hannover“, sagt Marc Blessing, Pastor der Marktkirche. „Wir sind vereint im Glauben an die österliche Hoffnung.“  

Entworfen und gefertigt wurden die Kerzen in diesem Jahr wieder von der Karmelitin Schwester Marija Marta, die im Karmel St. Josef in Hannover lebt und arbeitet. Seit November 2013 ist der Frauenorden der Karmelitinnen in der Landeshauptstadt ansässig. Die Gemeinschaft besteht aus zehn Schwestern. Es ist ein kontemplativer Orden – das Gebet steht im Mittelpunkt des Lebens im Karmel. 

„Jesus lebt – diese zwei Worte fassen die Botschaft von Ostern zusammen“, sagt Sr. Marija Marta, zur Gestaltung der Kerze. Sie drücken die christliche Hoffnung aus, dass durch und mit Jesus neue Zuversicht in die Welt kommt. So durchbrechen beim Motiv auf der Kerze die in rot gehaltenen Worte „Jesus lebt“ sowohl ein ebenfalls rotes, sehr dünnes Kreuz als auch einen dahinter befindlichen angedeuteten Vorhang in Goldfarbe. Sr. Marija Marta greift damit eine Überlieferung aus dem Markusevangelium auf: Durch den Tod und die Auferstehung Jesu zerriss im Tempel von Jerusalem der Vorhang, mit dem der Zugang zum Allerheiligsten verschlossen war. „Jesus lebt – und mit ihm neue Zuversicht“, betont die gebürtige Lettin.

Für Pastor Marc Blessing zeigen Motiv und Struktur, wie sich neues Leben öffnet: „Das ist in abstrakter Weise schön ins Bild gesetzt.“ Dieser Glaube an die Auferstehung verbinde: „Hinweg über alle Dunkel- und Bedrohlichkeiten, die wir gerade erleben.“

Gerade das zerbrochene Kreuz weist für Propst Wolfgang Semmet auf gesellschaftliche Schieflagen hin: „Vieles ist aus dem Gleichgewicht geraten, vieles ist zerbrochen.“ Doch der Glaube gebe eine so wichtige Zukunftsperspektive: „Weil Jesus lebt.“ 

pkh/Rüdiger Wala