Foto: Jens Schulze

César-Franck-Orgelzyklus 2022

Nachricht 20. April 2022
César Franck an der Orgel der Basilika Ste-Coltilde, Gemälde von Jeanne Rongier (1888)

"Mon orgue, c'est un orchestre" - César Franck zum 200. Geburtstag

"Meine Orgel, sie ist ein Orchester!" Diese berühmten Worte César Francks stehen sinnbildlich für eine neue Epoche der Orgel und ihrer Kultur im Allgemeinen, obgleich sie sich ursprünglich auf ein bescheidenes Instrument mit 18 Registern bezogen, an welchem Franck 1851 noch amtierte. Dies war Ausgangspunkt für eine besondere Symbiose zwischen Orgelbauer und Organist bzw. Komponist. Die Instrumente Aristide Cavaillé-Colls mit ihrer orchestralen Klangpracht vom poetischen piano bis zum brausenden tutti wurden zur Inspirationsquelle eines neuen Kompositionsstils, den César Franck entscheidend prägte.

1822 im damals niederländischen Lüttich als Kind deutschsprachiger Eltern geboren, schien durch seinen strengen Vater zunächst eine Karriere als Klaviervirtuose vorgezeichnet. Ab 1846, losgelöst vom Elternhaus, fand Franck schließlich neue Entfaltungsmöglichkeiten in der Kirche und ihrer Musik. Nach Ämtern an verschiedener Pariser Kirchen wurde er 1857 zunächst maître de chapelle an der neu erbauten Basilika Sainte-Clotilde, zwei Jahre später dann auch Organist der neuen Cavaillé-Coll-Orgel dort.

Die Goll-Orgel der Marktkirche ist kein genuin französisches Instrument, weist aber viele klangliche Parameter auf, die eine ideale Interpretation von Francks Musik ermöglichen: Eine große Palette mischfähiger, gesanglicher Grundstimmen (jeux de fonds), ein effektives Schwellwerk mit brillanten Zungen (jeux d'anches) sowie Soloregister prägnanter wie lyrischer Qualität.

In sechs Konzerten von April bis Juni können Sie die Musik César Francks erleben - am Ende werden alle seiner 12 großen Orgelwerke erklungen sein. Neben Marktkirchenorganist Ulfert Smidt nehmen am Spieltisch Gäste aus Frankreich Platz. Ein Sonderkonzert widmet sich u.a. auch der Fassung des bekannten Prélude, Fugue et Variation op. 18 für Harmonium und Klavier.

Samstag | 9. April | 18 Uhr
Michel Bouvard (Toulouse)

Samstag | 30. April | 18 Uhr
Ulfert Smidt (Hannover)

Samstag | 7. Mai | 18 Uhr
Jean-Baptiste Dupont (Bordeaux)

Samstag | 28. Mai | 18 Uhr
Vincent Grappy (Blois)

Samstag | 18. Juni | 18 Uhr
Ryoko Morooka, Harmonium & Cristian Peix, Klavier

Samstag | 25. Juni | 18 Uhr
Emmanuel Le Divellec (Hannover)

 

Abendkasse

Eintritt: 6,- € | erm. 4,- € | 10er-Karte (übertragbar): 45,- €

bzw. 12,- € | erm. 8,- € (Konzert am 18.6.)