Die Orgeln der Marktkirche und der Kreuzkirche

Seit über 600 Jahren erklingt in der Marktkirche die Orgel als Königin der Instrumente. Ihre abwechslungsreiche Geschichte wird gekrönt durch die neue Goll-Orgel, die das 2002 begonnene Orgelprojekt mit insgesamt drei Instrumenten komplettiert. Im denkmalgeschützten Gehäuse von 1954 im Südschiff finden sich nun insgesamt 64 Register auf 4 Manualen und Pedal. Eine ausführliche Beschreibung zur Geschichte und Genese des Orgelprojekts ist im „Orgelbuch Marktkirche“, der Festschrift zur Einweihung der Goll-Orgel zu Pfingsten 2009, enthalten.

Nachdem im Expo-Jahr 2000 ein fast baugleiches Instrument als Leihgabe der Musikhochschule Lübeck in der Marktkirche stand, gibt es seit 2003 die italienische Orgel (Fabrizio Cimino, 1780) auf einem fahrbaren Podest im Kirchenschiff. Sie wurde 2007 in ihrer Originalgestalt durch Jörg Bente restauriert und umfasst in typischer Disposition 7 Register auf einem Manual mit angehängtem Pedal für die tiefe Oktave. 2018 erhielt sie als Ergänzung ein Usignolo ("Vogelgesang")-Register.

2008 wurde die Chor-Ensemble-Orgel (Orgelbau Eule) auf der umgestalteten Sängerempore im Turm eingeweiht. Seither dient sie vorrangig in der musikalischen Ausgestaltung von Gottesdienst und sowie im Konzert im Zusammenspiel mit Chören und Instrumentalensembles. 13 Register (+2 Transmissionen) verteilen sich nach der Tradition französischer Chororgeln auf 2 Manuale und Pedal, klanglich angelehnt an die deutsche Orgelbaukunst im 19. Jahrhundert (Friedrich Ladegast).

Als Kind der 1960er Jahre präsentiert sich die Orgel in der Kreuzkirche, erbaut durch Emil Hammer. Eine entscheidende Aufwertung erfuhr sie 2011 durch eine grundlegende Reparatur und Neuintonation, ausgeführt durch Jörg Bente. Durch das Anlegen einer historischen Stimmung 2019 wurde das gelungene „Facelift“ komplett.